Autorenname: Petra Nigsch

Landschaftspflege geht uns alle an

Wir stecken gerade mitten in der Heuernte. Das ist zugleich die Zeit, in der viele Einheimische und Gäste zu uns in den Biosphärenpark Großes Walsertal kommen, um ihre Freizeit oder ihren Urlaub bei uns zu verbringen. Das kann ich gut verstehen. Obwohl wir mitten in diesem Naturjuwel wohnen und leben, sind wir nicht abgestumpft für die Schönheit unseres Tales. Die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt, die Reinheit des Wassers und der Luft, die Unberührtheit und Ruhe in den Kernzonen und nicht zu vergessen die vielen Quadratkilometer an Alpflächen, die bei uns bewirtschaftet werden und zum Herunterfahren und Abschalten, zum Wandern und Bergsteigen ideal sind. Dass es bei uns so schön und gepflegt ist, dass ist allerdings harte Arbeit. Arbeit, die im Moment zum größten Teil wir Bäuerinnen und Bauern, unsere Kinder und Enkelkinder sowie Verwandte und manchmal auch gute Bekannte und Nachbarn stemmen. Jeder, der schon einmal bei 30 Grad bei der Heuernte in einem steilen Hang dabei war, auf dem, wenn überhaupt nur unsere Spezialfahrzeuge fahren können, weiß wovon ich spreche.   Aktuell werden bei uns noch fast alle noch so steilen Hänge bewirtschaftet. Meistens durch die Beweidung im Frühjahr und Herbst mit unseren Kühen, Schafen, Ziegen, Pferden und Alpakas in Kombination mit der Heuernte im Sommer, wenn die Tiere auf der Alpe sind. Weil wir Bäuerinnen und Bauern das jedes Jahr machen, obwohl wir dafür nicht annähernd angemessen bezahlt werden, kann man sich gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn wir das nicht machen würden. Einen Hang allerdings beobachte ich schon etwas länger. Dieser wird nicht mehr jährlich von uns Bäuerinnen und Bauern gepflegt und das sieht man. Bereits nach wenigen Jahren wachsen dort statt Gräsern, Kräutern und Blumen – Büsche und Bäume. Bereits jetzt wäre dieser Hang mit unserer Mähmaschine nicht mehr zu mähen. Wenn wir das bei allen Hängen machen würden, die nicht mit unseren Maschinen zu befahren sind, würden ganz viele Flächen einfach zuwachsen. Es würde gerade zu Beginn die Lawinengefahr steigen, da der Schnee auf langem Gras viel leichter abrutschen kann. Das Ortsbild würde sich zumindest in unserem Tal komplett verändern. Manch einer wird sich darüber freuen. Unter dem Motto „die Natur erobert sich ihren Raum zurück“ oder „am besten alle Bewohner ziehen in die Städte, da die Erhaltung dieser kleinen Gemeinden mit ihrer Infrastruktur sowieso zu teuer ist“. Ich denke dabei an unsere Walser-Vorfahren, die unser Tal besiedelt und mit viel Mühe und körperlicher Arbeit bewohnbar gemacht haben. Sie haben eine langen Fußweg vom Wallis bis hierher auf sich genommen und haben sich hier in den Wäldern und Hängen des Großen Walsertales, wo niemand anderer wohnen wollte, eine neue Heimat – ein Zuhause  –  erschaffen. Unsere Aufgabe ist es, diese Heimat weiterhin zu pflegen, damit sie auch für unsere Ur-Ur-Enkel erhalten bleibt und ein „Zuhause“ sein kann. Der Präsident der österreichischen Landwirtschaftskammer, Josef Moosbrugger, der sich für einen  „Übernachtungseuro für Bergbauern“ stark macht, denkt in diesem Falle auch in diese Richtung. Ob es genau dieser Übernachtungseuro ist oder ob der Tourismus sich hinter uns Bäuerinnen und Bauern stellt und  unsere Produkte auf den Speisekarten und auf den Buffets zu finden sind, oder ob die Gästetaxe angehoben wird und das Geld als Entlohnung für die Landschaftspflege an die Bäuerinnen und Bauern ausbezahlt wird, sei dahingestellt. Eines ist für mich jedoch ganz klar. Die nächste Generation wird sich nicht mehr für die Allgemeinheit kaputt arbeiten – und das ist gut so. Die nächste Generation kann es sich aussuchen, was sie arbeiten möchte und wo sie leben möchte, da sie gut ausgebildet ist und einen Beruf erlernt, von dem sie leben und eine Familie ernähren kann. Die Grundlage für den Fortbestand unserer Familienbetriebe und AUCH die Grundlage für die Tourismusregion Biosphärenpark Großes Walsertal ist ein landwirtschaftliches Einkommen, von dem eine Familie leben kann. Ich wünsche mir für uns Bäuerinnen und Bauern, dass wir es schaffen, die Freude an unserem Beruf an die nächsten Generationen weiterzugeben und dass wir gemeinsam mit der Unterstützung durch den Tourismus, die öffentliche Hand und der Bevölkerung die Grundlagen schaffen, damit unsere Ur-Ur-Enkel sich für ein Leben als Bäuerinnen und Bauern entscheiden können. PS Wenn du bis hierher gelesen hast, möchte ich mich herzlich bei dir bedanken. Falls du diesen Beitrag liken und teilen möchtest, erfüllst du mir wieder einen Wunsch zu meinem Geburtstag. 😊 Petra – stellvertretend für viele Bäuerinnen und Bauern

Riebel – eine Vorarlberger Spezialität (Rezept)

Auf den Großwalsertaler Alpen gibt es den Riebel mit Kaffee oder heißer Milch zum Frühstück. Das ist eine Mahlzeit, die satt  macht. Wir essen den Riebel auch gerne zum Brunch oder Mittags mit Apfelmus.  Wir wünschen gutes Gelingen. Zutaten Anleitung Auf der Riebelpackung findest du das Rezept für 4 Personen. Wir haben die halbe Menge ausprobiert und die passt genau in deine Pfanne in der Cabin.

1. Vorarlberger Betriebsmeister 2023

Erst langsam realisieren wir, was gerade passiert ist. Beim Durchsehen der wunderschönen Bilder von Mathias Penn, die er anlässlich der 1. Vorarlberger Betriebsmeisterschaft in Dornbirn (Schoren) gemacht hat, kommen nochmals alle Emotionen dieses Abends hoch.  Aber beginnen wir ganz von vorne. Am 29.12.2023 fand die 1. Vorarlberger Betriebsmeisterschaft, organisiert von den Bregenzerwälder Braunviehfreunden statt. Die Vorbereitungen dafür haben bereits lange davor begonnen, sowohl bei den Veranstaltern als auch bei den ZüchterInnen. Jeder teilnehmende Betrieb, musste im Vorfeld fünf Tiere auswählen und anmelden. Davon durften bzw. mussten dann genau drei Tiere an der Schau teilnehmen. Es waren ausschließlich Milchkühe und keine Jungkalbinnen zugelassen. Die Tiere wurden je nach Alter und Anzahl der Laktationen in 13 verschiedene Gruppen eingeteilt. Da bis zum letzten Tag nicht bekannt war, welche der fünf Tiere von jedem einzelnen Betrieb tatsächlich aufgetrieben werden, war es bereits im Vorfeld sehr spannend, da wir nicht wussten, mit welchen anderen Tieren unsere Tiere in der Gruppe sein würden. Über viele Wochen hinweg ha(t)ben unsere Jungzüchter/in unsere Tiere vorbereitet. Dazu gehörte das regelmäßige Waschen und Putzen der Tiere, das Scheren und auch das Lauf-Training. Obwohl ich ab und zu verwundert war, wie oft unsere Tiere gewaschen wurden, hat sich unsere Jungmannschaft nicht beirren lassen.  Am Schautag selbst waren alle vor Ort und haben unsere Tiere bestens betreut und natürlich perfekt gestylt.  Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mit drei gewonnenen Gruppen war klar, dass wir vorne mit dabei sind, um den Titel 1. Vorarlberger Betriebsmeister. Für den Betriebsmeister wurden zusätzlich zu den Punkten aus der Rangierung auch noch die Punkte aus der Reihung der Zuchtwerte und Milchwerte aller drei Kühe zusammengezählt. Davon wurden 3 Punkte abgezogen, da wir als Züchtergemeinschaft angetreten sind.  Für uns blieb es bis zur letzten Sekunde spannend, ob es sich rechnerisch ausgeht. Es hat gereicht. Unsere Freude als wir gemeinsam mit Dominik zum 1. Vorarlberger Betriebsmeister „gekürt“ wurden, ist eigentlich nicht in Worte zu fassen.  Deshalb lassen wir nun Bilder sprechen.  Ein herzliches Dankeschön möchten wir dem gesamten Team, allen zusätzlichen Helfern am Schautag und natürlich Dominik aussprechen. Ohne euch und euren Einsatz wäre das nicht möglich gewesen. Gemeinsam haben wir einen Meilenstein in der Geschichte des Litzi-Hofes gelegt. In diesem Sinne haben wir das vergangene Jahr fulminant beendet und starten top motiviert in das neue Jahr 2024.  PS An diesem Abend hat sich einer der Visionen von German erfüllt – zumindest für eine Nacht – die beste Braunviehherde Vorarlbergs. 😊

Fotoshooting  „frischkäs“

Unser „frischkäs“ wird von Lea aus der Heumilch unserer Milchkühe hergestellt. Lea hat in den vergangenen Monaten mit der tatkräftigen Unterstützung von Simon, der gerade die Ausbildung zum „Senner“ macht, die Herstellung unseres „frischkäs“ verfeinert. Nachdem nun auch die Verpackung fertig ist, haben wir heute ein Fotoshooting gemacht.  Zwischen der An- und Abreise der Gäste bei cabinski Walsertal durften wir in einer der Cabins kochen und Produktfotos von unserem „frischkäs“ machen.  Wir haben den Frischkäse so angerichtet, wie wir ihn lieben und das ist das Ergebnis.  😊 „frischkäs“ auf Rucola, verfeinert mit Birnenbalsam von Dietrich Vorarlberger Kostbarkeiten aus unserem Lädili   Tomaten – „frischkäs“ Platte, garniert  mit Vogerlsalat „frischkäs“ im Speckmantel* gebraten auf Vogerlsalat, mariniert mit Birnenbalsam* Hofmetzgerei Stark Philip  Natürlich haben wir nach dem Fotoshooting die „Models“ gemeinsam verspeist und dabei die Aussicht aus der Cabin genossen.  Danke sagen möchten wir Irmi und Markus, die uns die Cabin zur Verfügung gestellt haben. 

Etwas Neues beginnt

Etwas Neues beginnt Meinen ersten Blogbeitrag wollte ich an einem ganz besonderen Ort schreiben. Nun ist es soweit. Ich sitze gerade in der Cabin Nr. 1 von cabinski Walsertal am großen Fenster, eingehüllt in eine kuschelige Decke. Draußen hat es so viel geschneit, dass die Stühle auf der Terrasse nur mehr 2 cm aus dem Schnee herausragen. Obwohl fast meine ganze Ursprungsfamilie und auch meine Kinder in den restlichen Cabins verteilt schlafen, bin ich ganz ungestört und mit mir und der wunderschönen Winterlandschaft alleine. Markus und Irmi (meine Schwester) haben sich mit cabinski einen Traum erfüllt. 12 wunderschöne, gemütliche Minimalhäuser also Cabins haben hier in Sonntag, nicht weit von unserem Hof entfernt ihr neues Zuhause gefunden und wir durften beim Soft Opening mit dabei sein. Soviel kann ich euch verraten, es ist einfach wunderschön. Von der ersten Minute an, habe ich mich willkommen gefühlt, obwohl es keine Rezeption gibt oder dich (wie in einem Hotel) jemand im Foyer in Empfang nimmt. In der Cabin ist alles so liebevoll eingerichtet und bis ins kleinste Detail durchdacht, dass man am liebsten den ganzen Tag einfach nur diese Atmosphäre und Ruhe und natürlich die Aussicht genießen möchte.  Du fragst dich nun bestimmt, was hat das aber mit dem Litzi Hof zu tun? Gemeinsam mit der ganzen Familie haben wir uns viele Gedanken gemacht, wie wir ein zukunftsfähiges, Mehr-Generationen-Unternehmen aufstellen können.  Die wirtschaftliche Situation für kleine Bergbauernhöfe ist keine einfache. Wir wirtschaften in einem Gebiet, das aufgrund der steilen Hänge viel Handarbeit, spezielle Bergmaschinen, Glück mit dem Wetter und viel Wissen und Erfahrung erfordert. Mit 12 Kühen können wir nicht zu Weltmarktpreisen produzieren, aber in jedem Liter Milch und auch in allen anderen Produkten steckt unser Herzblut drinnen.  Und hier entsteht die Synergie zwischen cabinski und dem Litzi Hof. Dieses Herzblut kann man sowohl beim Betreten des cabinski Areals als auch bei unseren Produkten spüren. Wir haben uns deshalb entschlossen für die Gäste von cabinski, die sich in der Cabin selbst versorgen, unsere Produkte zur Verfügung zu stellen. In einem kleinen Litzi Hof Lädili finden die Gäste alles, (bis auf das Brot) was man für ein gutes Frühstück braucht. Dazu zählen für uns natürlich frische Milch, Bergkäse, Butter, Marmelade, Joghurt, Frischkäse und Eier. Dazu bieten wir Produkte von ein paar ausgewählten regionalen PartnerInnen (Kräutertee, Cabanossi, Honig, Müsli, Riebelgriess) sowie einen besonderen Kaffee an.  Wir haben uns in der Zeit der Vorbereitung auf den gestrigen Start sehr viele Gedanken gemacht, wer wir sind und wofür wir stehen, da wir das den Gästen auch gerne kommunizieren möchten. Das Projekt „Litzi Hof Lädili“ hat unsere Familie noch enger zusammengeschweißt, obwohl es auch viele hitzige Diskussionen gab, wie es bei einem Unternehmen mit mehreren Generationen üblich ist. Ich bin jedoch fasziniert, wie fruchtbar die Zusammenarbeit war und ist. Es ist schön zu sehen, wie engagiert und wie jedes unserer Kinder seine Stärken einbringen konnte. Gemeinsam haben wir es geschafft, dass wir nun unsere „Schätze“ anbieten können.   Und das Ergebnis ist genial geworden. Aber mehr dazu erfahrt ihr im nächsten Blogbeitrag. 

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